In Schwarzenbach in der Buckligen Welt legten die Kelten im 2. Jh.v. Chr. eine der größten stadtartigen Ansiedlungen des Ostalpenraumes an. Es ist anzunehmen, dass die Bewohner Adelige und Händler, aber auch Handwerker und Bauern waren. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden hier auch die ausgeschmolzenen Eisenerze der Oberpullendorfer Bucht weiterverarbeitet und verhandelt.

Befestigte stadtartige Siedlungen der Kelten wie in Schwarzenbach werden als Oppidum bezeichnet. Das Oppidum von Schwarzenbach weist eine Innenfläche von etwa 15 ha auf und war an allen Seiten von einer bis zu 10 m hohen Stadtmauer geschützt.

Seit 1992 führt die Universität Wien in Schwarzenbach archäologische Ausgrabungen unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Neubauer, Direktor des VIAS-Vienna Institute for Archaeological Science, wobei neben der prähistorischen Befestigungsanlage auch mehrere Gebäudestrukturen von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden untersucht wurden. Eine archäologische Prospektion mit Magnetik erbrachte eine Art Röntgenbild des Bodens, die zeigt, dass beinahe die gesamte Innenfläche der keltischen Stadt mit Häusern verbaut war.

Bereits im Jahr 1994 konnte ein Teilbereich der Befestigungsanlage mit hinten angesetztem Wehrgang rekonstruiert werden.

Die Präsentation des keltischen Lebens wurde in Schwarzenbach zur Dauereinrichtung ausgebaut. Die Gemeinde Schwarzenbach hat das VIAS-Vienna Institute for Archaeological Science mit der Errichtung eines archäologischen Freilichtbereichs betraut, wo in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt Teile der keltischen Stadt im Rahmen der Experimentellen Archäologie unter der Leitung von Dr. Wolfgang Lobisser wieder aufgebaut wurden. Das Freilichtmuseum soll Einblicke in das Alltagsleben der eisenzeitlichen Bevölkerung im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. vermitteln, wobei neben der Architektur der Gebäude die ökonomischen Grundlagen der Menschen dieser Zeit und das Handwerk in einer keltischen Stadt im Vordergrund stehen sollen.

Neben Fürstenhaus, Handwerkerhaus, Speicher und weiteren Gebäuden entstanden in den Jahren 2018 und 2019 das Haus der Archäologischen Funde sowie das Haus der Neuen Kelten.

Im Haus der Archäolgogischen Funde wurde mit Hilfe von klimatisierten Ausstellungscontainern ein Archäologieschauraum geschaffen, in dem der interssierte Besucher Originalfunde aus der Kupferzeit (3000 v. Chr.), aus der Bronzezeit (2000 v. Chr.) und natürlich aus der Zeit der Kelten (500-50 v. Chr.) betrachten kann.

Die Inneneinrichtung mit großer Feuerstelle, Tischen, Bänken, Stellagen, Gefäßen aus Keramik und Holz, sowie mit nachgebildeten keltischen Gerätschaften, ermöglicht eine vielfältige Nutzung als multifunktionaler Zweckbau für ganzjährige Veranstaltungen aller Art.

Folgende Homepages wurden von Archäologen erstellt und zeigen die ganze Geschichte auf:

www.celtovation.at/forschungsgeschichte

www.celtovation.wordpress.com